Geschichte der Kirche

Die Geschichte der Ulrichskirche beginnt im Mittelalter, als die jetzige Ulrichskirche als Vorhalle zur Basilika gebaut wurde.
Sie diente Wallfahreren als Kaufstätte und vornehmen Bürgern als Grablege.

Als um 1500 die eigentliche Basilika neu gebaut wurde, bekam auch die Ulrichskirche ihr endgültiges Aussehen und wurde Gemeindekirche für Menschen, die um St. Ulrich lebten.

Schon bald nach dem Beginn der Reformation, im Jahr 1526 wurden auch die Ulrichskirche und ihre Gemeinde evangelisch. Die große Basilika nebenan blieb katholische Abteikirche. Bis zum Ende des 30jährigen Krieges musste die Ulrichskirche und ihre Gemeinde allerdings mehrmalige Besitzwechsel verkraften, erst mit dem Westfälischen Frieden wurde die Kirche endgültig evangelisch. Im 17. Jahrhundert wurde die Kirche grundlegend umgestaltet. Ein neuer Dachstuhl und eine gewölbte Stuckdecke wurden eingebaut.

St. Ulrich ist längst nicht nur geschichtsträchtiger Ort oder Symbol für die Ökumene. St. Ulrich ist eine Kirche mitten in der Stadt, die sich öffnet zur Stadt und ihren Menschen. Und so ist St. Ulrich auch Kirche für die Stadt, weil sie die Menschen der Stadt einlädt. Weil sich das Stadtleben sich auch in der Kirche und der Ulrichsgemeinde mit ihren Angeboten wiederfindet.

 

Geschichtlicher Überblick

1220

Erste Erwähnung einer Pfarrgemeinde beim Kloster St. Ulrich und Afra

1457

Errichtung einer Gemeindekirche in der Vorhalle zum Kloster der Ulrichsbasilika

ab 1518/19

Reformation: Die Gemeinde löst sich zunehmend vom Kloster und nähert sich immer stärker der Lehre Luthers an

1522

Bau des Pfarrhofes (nächstes Haus westlich auf dem Kirchhof)

1526

Heirat des Pfarrers; die Gemeinde St. Ulrich ist evangelische Gemeinde geworden

1537

Bildersturm; Erste Kanzel (und unterste Empore)

1550

Kaiserliche Soldaten verwüsten die Kirche

1621

Erste Orgel

1629

Wirren des 30jährigen Kriegs: Vertreibung der evangelischen Pfarrer aus Augsburg und Schließung aller evangelischen Kirchen

1632

Schwedenzeit: Wiederinbesitznahe der Kirche

1635-1648

Schließung aller evangelischen Kirchen in Augsburg

1649

Übernahme einer geplünderten Kirche in desolatem Zustand; starkes Bürgerengagement für ihre Kirche: Stiftung von Gestühl, Abendmahlsgerät, Altardecken, Bildern und Orgel

1693

Neuer Altar und neues Gestühl

1707

Schließung wegen Einsturzgefahr

1710

Die "fast gantz neu erbaute" Kirche, u. a. mit der neuen Kanzel; ein evangelisches Barock-Schatzkästlein mit steten Zustiftungen der Bürger (Neubaukosten rd. 20449 Gulden und 40 Kreuzer)

1763

Turmuhrwerk neu

1769

Orgelreparatur J. A. Stein

1817-1830

Erste Gemälderestaurierung

1849

Neue Steinstufen vor der Kirche

1850

Umfassende Orgelreparatur

1853

Neue Kirchenuhr

1879

Gründliche Kirchenrenovierung

1886

Abbruch der Allerheiligenkapelle am Eingang zum Kirchhof; damit verliert St. Ulrich die Sakristei, die in der Kapelle untergebracht war; die neue Sakristei wird erbaut

1899

Neues Orgelwerk

1927

Farbige Gestaltung der Stuckdecke, Orgelerweiterung, Gemälderestaurierung und neu gehängt

1944

Zwei Bombenlöcher in der Decke

1957

500-Jahr-Feier

1958

Renovierung der Stuckdecke

1961

Einbringung eines Taufbeckens

1962

Emporenbilder restauriert

1964

Fassade neu gefasst; Empore weiß

1966

Restaurierung der Agneskapelle

1974

Orgel geschlossen; Neubau der Orgel in drei Etappen bis 1987 durch die Orgelbaufirma Klais, Bonn

1987

Große Orgelweihe

1992

Restaurierung einiger großer Gemälde

2002 bis 2007

Kirche geschlossen wegen Einsturzgefahr; Komplettrenovierung mit Dachstuhlerneuerung, neuer Heizung, neuer Elektrik und Fortsetzung der Gemälderestaurierung, neuer Außenanstrich

2007

Wiedereröffnung am 6. Mai

2008

abschließende Arbeiten der Renovierung